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WILFRID MOSER (1914-1997) M SKYLLA Öl auf Leinwand Unten rechts signiert; rückseitig signiert, be...

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WILFRID MOSER (1914-1997) M SKYLLA Öl auf Leinwand Unten rechts signiert; rückseitig signiert, be...
WILFRID MOSER
(1914-1997) M
SKYLLA
Öl auf Leinwand
Unten rechts signiert; rückseitig
signiert, betitelt und datiert 1958
116 x 81 cm
SCHÄTZUNG: 35,000-45,000 CHF
23,800-30,600 $
AUSSTELLUNG
PARIS, Galerie Louis Carré
Mosers gestische Abstraktion unterscheidet sich sowohl von der die Tradition der französischen PEINTURE weiterführenden 2. ÉCOLE DE PARIS als auch
von der PEINTURE AUTOMATIQUE des gleichzeitigen INFORMEL. Seine dynamische Pinselschrift wird in der Arbeit durch den Spachtel bezähmt und gegliedert, so dass im Akt des Malens Unmittelbarkeit und Konstruktion zusammenfallen. In solch geballter Expressivität entstehen spannungs-geladene Orte des malerischen Ausdrucks, die der Künstler gerne mit Situationen aus der griechischen Mythologie in Verbindung brachte, etwa mit Skylla, dem Seeungeheuer, das den Seeleuten auflauerte und sie verschlang.
Verschlingend und wieder sich öffnend ist in Mosers SKYLLA der Bildraum, der nach Mitte der 50er Jahre eine gesteigerte Dynamik erhält. Die Bildräume lassen an Kathedralen und Steinbrüche denken, Stätten aus Marmor, in denen das Licht die Farbe zum Klingen bringt. Farbklänge, rhythmisiert zu Zwei- und Dreiklängen, strukturieren die Bildfläche. Mosers malerisches Vorgehen erinnert an jenes des Violinisten. Wie dort durch den Bogen, wird hier durch das Instrument des Spachtels der im Innern gehörte Klang transportiert. Malerische und musikalische Klänge stehen bei Moser, der vor seiner Malerkarriere eine Ausbildung als Geiger absolvierte, in enger Verbindung: "Die Malerei ist kein festgelegter Begriff, sie entsteht beim Malen. Und sie hat nicht nur 12 Töne, sie hat 20,000 Töne." (Wilfrid Moser, in: Ausstellungskatalog Kunsthaus ZÜRICH, WILFRID MOSER, EIN SCHWEIZER BEITRAG ZUR europäischen NACHKRIEGSKUNST, 1993, S. 57).