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WALTER GRAMATTE Berlin 1897 - 1929 Hamburg

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WALTER GRAMATTE Berlin 1897 - 1929 Hamburg
Männliches Bildnis. Aquarellierte Tuschfederzeichnung mit rotem Farbstift um 1918. Eckhardt A 13. - Auf leichtem bräunlichen Vélin. Größe: 22,2 x 19,3 cm. Schwach knitterfaltig und mit kleinem Stockfleck am linken äußeren Rand. Gramatté geht bei seinen Porträts weit über eine reine Darstellung der tatsächlich vorhandenen Substanz hinaus. “Bildnisse, in extremer Nahsicht, oft nur auf den Kopf selbst reduziert oder als Brustbild mit eingefallenen unnatürlich schmalen Schultern, sind auch dort, wo sie Plastizität meinen, wie ausgehöhlt, so als ob sich die Haut direkt über die Knochen legen würde...Der meist stechende, brennende Blick vermag keine Beziehung zu etwas konkretem herzustellen; man gewinnt den Eindruck einer Konfrontation mit dem Nichts. In Fällen, wo es ein beschreibendes Ambiente gibt, sei es ein Innenraum oder eine Landschaft, wird durch die Kombination von Nah- und Weitwinkelperspektive stets eine Fremdheit zwischen Porträt und Umgebung erreicht, die die prinzipielle Fremdheit des Individuums in der Welt thematisiert” (C. Schulze-Hoffmann in Walter Gramatté, Zeichnungen Ausst.-Kat. C. G. Boerner, Düsseldorf 1992, S. 7).