33

FERDINAND HODLER (1853-1918) M LINIENHERRLICHKEIT II Öl auf Leinwand Unten rechts signiert 120,5 ...

Currency:USD Category:Everything Else / Other Start Price:NA Estimated At:10,200.00 - 13,600.00 USD
FERDINAND HODLER (1853-1918) M LINIENHERRLICHKEIT II Öl auf Leinwand Unten rechts signiert 120,5 ...
FERDINAND HODLER
(1853-1918) M
LINIENHERRLICHKEIT II
Öl auf Leinwand
Unten rechts signiert
120,5 x 88 cm
SCHÄTZUNG: 900,000-1,300,000 CHF
610,000- 880,000 $
PROVENIENZ
Galerie Max Moos, GENF
AUSSTELLUNG
CINCINNATI, Cincinnati Art Museum/NEW YORK, National Academy
of Design/TORONTO, Art Gallery of Ontario/HARTFORD, CT, Wadsworth Atheneum, FERDINAND HODLER, VIEWS & VISIONS, 1994/95, S.138,
Nr. 30, abgebildet (ganzseitig in Farbe)
LITERATUR
Werner Y. Müller, DIE KUNST FERDINAND HODLERS, reife- und spätwerk 1895-1918, ZÜRICH 1941, S. 486 (Notiz zu Abb. 119)
Jura Brüschweiler, EIN MALER VOR LIEBE UND TOD. FERDINAND HODLER UND VALENTINE GODÉ-DAREL. EIN WERKZYKLUS 1908-1915, ZÜRICH/GENF 1976, Nr. 10, S. 45, abgebildet
Gemalt 1908. In diesem Jahr - auf dem Zenit seiner Künstlerlaufbahn - lernte Ferdinand Hodler die gebürtige Pariserin Valentine Godé-Darel kennen, die seit Anfang März in Genf wohnte. Die um zwanzig Jahre jüngere Frau zog den Maler in seinen Bann; bald wurde sie sein Modell, dann seine Geliebte; fünf Jahre später zeugte er mit ihr ein Kind, Paulette. Es entstanden Bildnisse von Valentine, die sie als elegante Dame mit Hut zeigen oder in der Gestalt
der Helvetia auf Schweizer Banknoten. Zweifellos war sie diejenige Frau,
die Hodler am meisten faszinierte; die 1976 von Jura Brüschweiler zusammengestellte Ausstellung im Zürcher Kunsthaus EIN MALER VOR LIEBE UND TOD legte davon in ergreifender Weise Zeugnis ab.
Die LINIENHERRLICHKEIT steht somit ganz am Anfang einer tiefen Beziehung. Hodler hat drei Fassungen gemalt: eine in Privatbesitz, die hier gezeigte und eine weitere im Kunstmuseum St. Gallen (Abb.2) . In der Haltung der Dargestellten spürt man Eleganz, Grazie und Feinfühligkeit; in der fliessenden Silhouette und der Virtuosität der Konturierung drückt sich zugleich des Malers Leidenschaft aus. Dank eines Studienblattes zur LINIENHERRLICHKEIT, das Hodler mit VALENTINE bezeichnet hat (Abb.1), weiss man, dass sie zu dieser Figurenkomposition Modell gestanden hat. Hodler hat auch den Titel LINIENHERRLICHKEIT (in einem Skizzenbuch) selbst gegeben.
Das Gemälde erscheint wie eine Huldigung an Valentine, die anmutig durch die mit roten Mohnblumen durchsetzte, stilisierte Landschaft wandert und vor Bewunderung die Arme ausbreitet. Zugleich wird dieses Bild aber auch als Allegorie pantheistischer Naturverherrlichung bezeichnet.
Abb.1
FERDINAND HODLER
VALENTINE
STUDIE ZU LINIENHERRLICHKEIT, 1908
KUNSTHAUS ZÜRICH
Abb. 2
FERDINAND HODLER
LINIENHERRLICHKEIT III,
UM 1909
KUNSTMUSEUM ST. GALLEN
(DR. MAX KUHN-STIFTUNG)