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FERDINAND HODLER (1853-1918) M DIE LIEBE Öl auf Leinwand Unten rechts signiert 65,5 x 155 cm Gema...

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FERDINAND HODLER (1853-1918) M DIE LIEBE Öl auf Leinwand Unten rechts signiert 65,5 x 155 cm Gema...
FERDINAND HODLER
(1853-1918) M
DIE LIEBE
Öl auf Leinwand
Unten rechts signiert
65,5 x 155 cm
Gemalt um 1907
SCHÄTZUNG: 280,000-350,000 CHF
190,200-237,600 $
PROVENIENZ
Max Ras, BASEL
Privatsammlung, SCHWEIZ
AUSSTELLUNG
BASEL, Kunstmuseum, 1985 - 1988 als Leihgabe aus Privatbesitz
Dieses Gemälde ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft unter der Nummer 81 425 archiviert.
Im Winter 1907 begann Hodler seine Arbeit an dem neuen grossformatigen Bild Die LIEBE. Der Künstler stellte es sich ursprünglich vierteilig vor: zwei Bilder mit sich umschlingenden Paaren, und zwei Bildfelder, KINDER DARSTELLEND,
DIE FRUCHT DER LIEBE, INMITTEN VON BLUMEN (Jura Brüschweiler, in: Ausstellungskatalog Kunsthaus ZÜRICH, FERDINAND HODLER, 1983, S. 142). Bereits im April des folgenden Jahres war möglicherweise die eigentliche, nun aber anders konzipierte Urfassung der LIEBE ausgestellt: DIE LIEBE "gehört zu Hodlers bedeutendsten Figurenbildern nicht nur wegen des Formates (die Originalfassung mit den drei nebeneinander gelagerten Paaren mass
145 x 568 cm), sondern vor allem, weil es ein allen Menschen gemeinsames Erlebnis auf eigenwillige Weise zum Monument werden lässt. Die drei Paare versinnbildlichen drei Momente des Liebesaktes: die Begierde, die Vereinigung und das Ruhen der Liebenden. Hodlers horizontal-parallelistisches Kompositionsprinzip findet hier seine Vollendung. Die Erfüllung der Menschenliebe drückt sich im wogenden Rhythmus eines kosmischen Reigens aus: die Figuren bilden eine wellenförmige Linie und runden sich zu einem "Gestus", wie Hodler es nennt, zu einer in sich geschlossenen Bewegung ab." (Jura Brüschweiler, in: Ausstellungskatalog Kunsthaus ZÜRICH, FERDINAND HODLER, 1983, S. 144).
1909 zeigte Hodler DIE LIEBE gegenüber der Urfassung in reduzierter Form. Auf Anraten des deutschen Architekten und Philosophie-Studenten Eberhard Grisebach hatte er nämlich das Mittelpaar herausgeschnitten und
die Liebenden rechts und links zusammengefügt. Das hier gezeigte Gemälde ist eine Studie zum mittleren Paar und in Zeichnungen vorgebildet. (Siehe: FERDINAND HODLER, DIE ZEICHNUNGEN IM KUNSTMUSEUM BERN, BERN 1999, Nr. 101, 102) (Abb.1).
Übrigens löste DIE LIEBE an der Ausstellung 1909 im Künstlerhaus in Zürich einen Skandal aus. Einige Besucher waren so schockiert über das "unmoralische" Bild, dass sie versuchten, es mit Schirmen und Stöcken zu durchlöchern, und die Museumsleitung musste Wachtposten davor aufstellen$
Abb. 1
FERDINAND HODLER
FIGURENSTUDIE ZU
DIE LIEBE UM 1907
KUNSTMUSEUM BERN
Abb. 2
FERDINAND HODLER
DIE LIEBE
ORIGINALFASSUNG
1907-08