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ALBRECHT DÜRER 1471 - Nürnberg - 1528

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ALBRECHT DÜRER 1471 - Nürnberg - 1528
Die Eifersucht (auch: Herkules). Kupferstich um 1498. B. 73. M. 63, III, b (von f). - Mit dem Monogramm in der Platte. Wasserzeichen: Bischöfliches Wappen (vgl. M. WM 39; um 1540-1550). Größe: 32 x 22,2 cm. Teils mit winzigem Rändchen um die Einfassungslinie, ansonsten bis zur Darstellung beschnitten. Mit geglätteter Mittelfalte sowie vereinzelten winzigen dünnen Papierstellen an den Rändern. Schwach stockfleckig und am linken Rand geringfügig gebräunt. Kräftiger Abdruck mit der bogenförmigen Wischspur von der Mitte des Kupferstiches zum Monogramm hin. Die Deutung dieser Darstellung, die Dürer als “Herkules” und Bartsch als “L’Effet de la Jalousie” bezeichnete, steht seit E. Panofsky als “Herkules am Scheideweg” (Leipzig/Berlin 1930) fest. “Dargestellt ist die Entscheidung des Herkules zwischen Virtus (Tugend) und Voluptas (Laster), wenn auch in anderer Form als die übrigen Illustrationen dieser in Humanistenkreisen beliebten Fabel, die in der antiken Bildkunst nicht überliefert ist. Dürer wählt anstelle des Rededuells einen wirklichen Kampf in der Nachfolge mittelalterlicher Psychomachien, trägt ihn aber in antikisierenden, von Mantegna und Pollaiuolo übernommenen Formen vor...Die Heftigkeit dieses Kampfes drückt sich in seinem (Herkules’) stöhnend geöffneten Mund aus: das hilflos-pathetische Agieren der Arme veranschaulicht darüber hinaus den seelischen Zwiespalt. In keiner anderen Darstellung der Entscheidungsfabel ist Herkules so aktiv und so passiv zugleich. Sein Profil gleicht dem Dürers, weshalb der um 1498/99 entstandene Stich, ähnlich wie die Melancholie von 1514, als persönliches Bekenntnis des Künstlers zu gelten hat” (Ausst.-Kat. “1471 Albrecht Dürer 1971” des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, S. 276).